8. - 16.5.2024 North Sydney - Gander

Veröffentlicht am 17. Mai 2024 um 03:05

Kurz vor zehn Uhr müssen wir bereits bei der Fähre sein, welche um 11.45 Uhr ausläuft. Wir beobachten ein riesiges Prozedere, bis alle Trucks, Wohnmobile und PW's auf der Fähre sind.

Die Überfahrt nach Neufundland dauert ca. 6 Stunden plus eine weitere halbe Stunde Zeitverschiebung nach Vorne.

Trotz rauher See ist es auf der Fähre angenehm ruhig, so dass wir gegen fünf Uhr unser Nachtessen, Fish & Chips, geniessen können.

Wie wir auf der Fähre erfahren, sind auf Neufundland die Campingplätze erst ab 17. Mai geöffnet. So richten wir uns ein weiteres Mal auf einem Parkplatz bei einem Supermarkt ein für die heutige Übernachtung.

Wie es scheint, haben wir bereits die erste Panne. Die Wasserpumpe im Frischwassertank funktioniert nicht mehr. Glücklicherweise haben wir einen Ersatz mitgenommen. Werni kennt sich bestens aus mit campertechnischen Problemen und ist handwerklich begabt. Er hilft uns, die Pumpe aus- und wieder einzubauen. Und voilà, das Wasser fliesst wieder :)

 

Von der Sonne geweckt, stehen wir trotzdem erst gegen acht Uhr auf und fahren nach dem Frühstück in Richtung Corner Brook.

Eine wunderbare Strasse führt mitten durch Wälder, entlang kleineren und grösseren Seen. Dörfer sind auf dieser Strecke eher selten. Einen Abstecher machen wir nach St. George's, das seit beinahe 200 Jahren ein Fischerdorf ist und heute gut 1100 Einwohnern zählt.

Die Bucht, wo Corner Brook liegt, wurde 1767 erstmals erwähnt. Hier leben etwa 20'000 Einwohner. Die Kleinstadt liegt auf 10 Meter über Meer und ist Handelszentrum des westlichen Neufundlands.

Unser Übernachtungsplatz ist vor einem grossen Walmart ;)

 

Die heutige Strecke von gut 263 km fahren wir fast ausschliesslich durch Birken- und Tannenwälder, ab und zu ist ein Dorf oder ein noch geschlossener Campingplatz und die wenigen Kurven sind eine willkommene Abwechslung.

Grand Falls Windsor zählt etwa 14'000 Einwohner und liegt auf 48 m über Meer. Die kleine Stadt ist umgeben von einer Wildnis mit Elchen, Karibus, Schwarzbären und Füchsen, aber selber haben wir noch keines dieser Tiere gesehen :)

Wichtigste Wirtschaftszweige sind hier Forstwirtschaft und Papierindustrie.

Ein weiterer Walmart-Parkplatz wird für diese Nacht unser Zuhause.

 

 

Heute morgen überrascht uns ein Schaum Schnee auf unserem Dachfenster. Es ist bitterkalt und windig, jedoch Sonnenschein pur. So haben wir im Nu angenehme Temperaturen im „Wohnzimmer“ und geniessen unser Frühstück mit Spiegeleiern..

Das Tagesziel, Twillingate, erreichen wir bereits am frühen Nachmittag. Da die Sonne wunderbar warm scheint, lockt uns eine kleine Küstenwanderung.

Twillingate ist mit seinen knapp 2200 Einwohnern eine kleine Stadt auf zwei benachbarten Inseln, den Twillingate Inseln. Der Ort war früher ausschliesslich ein Fischerdorf und konzentriert sich seit der Einschränkung der Fangquoten Anfang der 1990er-Jahre auf den Tourismus als Einnahmequelle. Mit Eisberg- und Walbeobachtungsmöglichkeiten ist die Stadt inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.

Der Parkplatz beim Leuchtturm dient uns heute als Übernachtungsort.

Leider sind noch keine schwimmenden Eisberge unterwegs und auch Wale sichten wir keine.

 

Heute regnet es in Strömen und wir beschliessen weiterzufahren und auf dem Rückweg vielleicht nochmals nach den Eisbergen Ausschau zu halten.

Die Route von 460 km führt uns nach Bonavista, wofür wir doch tatsächlich mehr als sieben Stunden fahren. Viele Strassen mit Schlaglöchern, eine lange Strecke mit mehr oder weniger dichtem Nebel und plötzlich kurz vor Bonavista Sonne pur!

In Bonavista leben gut 3000 Leute. Der Hafen ist speziell schön mit den farbigen Holzhäusern und den vielen Fischerbooten.

Unterhalb des Leuchtturms auf dem Parkplatz machen wir es uns gemütlich.

 

 

Nach einem Besuch beim Leuchtturm verlassen wir Bonavista und fahren Richtung Hauptstadt von Neufundland, St. John's. Bei schönstem Wetter bewältigen wir auf einer sehr schönen Route die gut 300 km, bis uns kurz vor St. John's ein gewaltiger Regenschauer überrascht.

Unterwegs müssen wir unbedingt Frischwasser tanken. Dieses zu finden, stellt sich als nicht ganz einfach heraus. Endlich finden wir eine Tankstelle, wo wir einen Wasserhahn an der Aussenwand sehen. Wir fragen nach, ob dieser Anschluss mit Trinkwasser ist und ob wir hier unseren Tank füllen dürfen. Wie überall hier, werden wir sehr nett bedient. Also lassen wir den Rest unseres Wassertanks zuerst ab, weil wir vor ein paar Tagen als Übergangslösung in einer kleinen Garage Wasser erhalten haben, das bereits länger stand. Also den leeren Tank gut ausspritzen, Ablauf zu und dann geht das Auftanken dank unserem neuerworbenen Wasserschlauch problemlos.

Zum Glück lässt der Regen nach und wir besuchen noch den Leuchtturm und sehen tatsächlich die ersten Wale, vermutlich Finnwale.  Wieder übernachten wir auf dem Parkplatz :)

 

Düsterer könnte das Wetter nicht sein, Regen und Nebel bei 5° C.

St. John's ist der Hauptort Neufundlands. Hier leben rund 110'000 Einwohner, was knapp einem Viertel der ganzen Bevölkerung auf Neufundland und Labrador entspricht. Die Stadt ist eine der ältesten europäischen Siedlungen Nordamerikas und gleichzeitig die östlichste Stadt Kanadas.

Hier beginnt der Trans-Canada-Highway No. 1, der quer durch Kanada bis an die Westküste führt.

Eigentlich wollten wir den heutigen Tag St. John's widmen, was wir aufgrund des Wetters aber unterlassen. Vielmehr machen wir eine „Stadtrundfahrt“ per Camper und fahren bald weiter Richtung Süden auf der Avalon-Halbinsel.

Früchte, Salat und Kaffee ist uns ausgegangen, also halten wir bei einem Supermarkt. Wir finden ein Schweizer Käsefondue – juhui – das passt ja heute super bei diesem Hudelwetter.

In Ferryland finden wir beim Visitor center einen Parkplatz zum Übernachten.

 

Kaum heben wir die Bettdecke hoch, merken wir jeweils am Morgen, wie kalt es ist im Camper. Also steht André mal auf, schaltet die Heizung und den Warmwasser-Boiler ein und wartet unter der Decke, bis der Wohnraum einigermassen warm ist.

Auf engstem Raum besorgen wir die Morgentoilette, während bereits das Wasser für den Frühstückskaffee auf dem Gasherd steht. Wenig später sitzen wir am Tisch und sind am „Zmörgele“. Was nicht fehlen darf, ist die Luzerner Zeitung, wenn auch diese nur online zur Verfügung steht.

 

Die Avalon-Halbinsel fahren wir alles der Küste entlang und leider regnet es in Strömen und teilweise haben wir dichten Nebel. Sobald sich die Nebelschwaden lichten, bietet sich uns ein wunderbares Bild von Naturschönheiten soweit unser Auge reicht. Leider immer wieder von kurzer Dauer, sodass wir entscheiden, den kürzeren Weg in Richtung Trans-Canada-Highway einzuschlagen.

Ein privater Campingplatz in einem Golf-Resort hat tatsächlich schon geöffnet und wir können eine warme Dusche geniessen und einen kleinen Trail bewandern solange das Wetter trocken ist.

 

Bis Gander haben wir heute gut 300 km zu fahren. Dort ist ein Visitor center, wo wir in Erfahrung bringen wollen, ob nun in Twillingate Eisberge vorbeischwimmen.

Wie es scheint, sind wir immer noch zu früh, also entscheiden wir uns, direkt weiterzufahren Richtung Neufundlands Westküste.

Endlich haben wir einen trockenen, wenn auch nebelverhangenen Tag hinter uns.

Die Provincial Parks haben ab heute geöffnet und wir finden einen tollen Platz inmitten eines Birkenwaldes.

Sogar das erste „Lagerfeuer“ können wir, mit einiger Anstrengung von Werni, trotz nassem Holz,  geniessen.


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Kommentare

Herr Markus Stadelmann
Vor 10 Monate

Super toll geschrieben, etwas Pech habt ihr offensichtlich mit dem Wetter. Weiter so, liebe Grüsse Markus

Stadelmann Thomas
Vor 10 Monate

tolle berichte. geniesst es trotz etwas schlechtem wetter!kommt bestimmt bald besser.
liebe grüsse
thomas & regina

Burkart Doris
Vor 10 Monate

Hallo ihr Lieben
Es ist so interessant euren Bericht zu lesen. Weiterhin alles Gute und besseres Wetter.
Liebe Grüsse
Doris und Adi

Ruth Sidler
Vor 10 Monate

oh wie interessant eure reise zu verfolgen.👏 wir hoffen, dass ihr endlich besseres wetter 🌞😎🥵habt und all die spannenden orte im sonnenschein erleben könnt. toll, dass ihr immer das beste - auch bei unannehmlichkeiten - aus der situation macht. bewundernswert euer optimismus!!👏wir freuen uns auf euren nächsten bericht.🤗🤩

liebe grüsse aus unserem "normalen" alltag in ebikon von

ruth und hubert