Der Morgen wird für Einkäufe eingeräumt. Uns fehlen noch ein abwaschbares Tischtuch und zwei Sitzkissen für die Outdoor-Tischgarnituren.
Für meine kleine Fotokamera ist das Übermittlungskabel spurlos verschwunden oder noch zuhause, also suche ich in den umliegenden Geschäften und werde tatsächlich fündig. Der Dieseltank und das Gas müssen noch gefüllt werden.
Um 11 Uhr beginnt das Viertelfinal Schweiz : Deutschland der Eishockey-Weltmeisterschaft und André kann hier in Kanada über Sky live den Match verfolgen. Da Kanada ja bekanntlich das Ursprungsland des Eishockeys ist, passt das ja wunderbar:)
Ich nutze diese Zeit, um einige E-Mails zu erledigen und Gemüse und Früchte einzukaufen.
Nach dem 3:1-Sieg für die Schweiz können wir endlich starten.
Vor einer Abzweigung halten vor uns plötzlich alle Autos an und wir sind der Meinung, dass vermutlich eine Baustelle den Stau verursacht und warten geduldig. Einige Minuten später klopft jemand ans Fenster und klärt uns auf, dass die stehenden Autos alle auf die Schulkinder warten, um diese nach Hause zu fahren. Im gleichen Moment fahren auch mehrere Schulbusse Richtung Schulhaus und wir passieren die Strasse entlang der wartenden Eltern.
Schliesslich fahren wir auf dem Gabot Trail Richtung Cape Breton Highlands National Park und finden da einen idyllischen Campground. Der teilweise dichte Nebel verhindert leider grösstenteils die Aussicht.
Ein Nachbar beim Campground erzählt uns, dass er am Strand auf einer Tanne einen Weisskopfadler gesichtet hat. Wir machen uns mit Feldstecher und Kamera auf den Weg dahin, sehen aber nur dichte Nebelschwaden und das tosende Meer.
In der Nacht kommt ein Gewitter auf, welchem wir vermutlich das heutige schöne Wetter zu verdanken haben.
Auf der ganzen Strecke entlang des Gabot Trails können wir die atemberaubende Aussicht geniessen. Wir fahren heute über mehrere Pässe und stellen fest, dass ab 350 Meter über Meer keine Birken mehr wachsen, sondern nur noch Tannen. Der höchste Pass, der French Mountain, geht bis 455 m und dann wieder hinunter bis auf Meereshöhe.
Wir durchfahren mehrere kleine, schmucke Dörfer mit sehr grosszügigen Parzellen und staunen, wie viel Rasenflächen diese Leute zu mähen haben. Überall werden die Gärten und Rasen gepflegt, da es auf das Wochenende zugeht. Die schönen Wohnhäuser mit den vielen Nebengebäuden sind wunderschön.
Ab 15 Uhr kommen uns mehrere Schulbusse entgegen, halten an und bevor die Kinder aussteigen, bedient der Chauffeur auf der Höhe seines Fensters ein Stopp-Schild, sodass der ganze Verkehr in beide Richtungen stillsteht, bis der Bus wieder weiterfährt. Ein Schulbus darf in dieser Situation weder überholt, noch gekreuzt werden.
Direkt am Meer finden wir einen Campingplatz. Bei tatsächlich 26° Wärme kochen und essen wir im Freien und geniessen den Sonnenuntergang.
Wir sind ziemlich überrascht über das heutige Wetter. Um ca. 5.30 Uhr ist noch klarer Sonnenaufgang und zwei Stunden später haben wir dichten Nebel mit anschliessendem Regen.
Adrian ruft uns aus Lesotho an, wo er mit Fabian am Velofahren ist. Sie verfolgen ihr Projekt, vom Nordkap bis zum Kap der guten Hoffnung in Südafrika zu radeln und werden dieses in etwa einem Monat beenden (www.cape2cape.org).
Etwas später ruft Lukas aus der Schweiz an. Es tut uns gut zu hören, dass es beiden Söhnen bestens geht und wir geniessen es, uns mit ihnen auszutauschen und zu plaudern.
Gegen Mittag fahren wir los und bestimmen einen grösseren Ort, wo es eine Wäscherei und Einkaufsmöglichkeiten gibt. Während es sich André im Camper gemütlich macht und das Halbfinalspiel zwischen Kanada und der Schweiz verfolgt, suche ich den Laundromat auf und kaufe ein. Kurz habe ich noch überlegt, ob ich mal Cannabis ausprobieren soll, da es hier ja legalisiert ist ;)
Gutes Timing – wir sind zeitgleich fertig geworden und die Schweiz hat gesiegt :)
Auf einem Camping, welcher eigentlich noch geschlossen hat, aber dank offener Barriere trotzdem passierbar ist, geniessen wir wieder einen wunderbaren Sonnenuntergang direkt am Meer.
Ein Pausentag liegt vor uns. Nach einem Spaziergang bei durchzogenem Wetter, erledigen wir einige Arbeiten am und im Camper und wir probieren unser Solarpanel aus. Ungefähr eine Stunde Ladung bei bedecktem Himmel liefert uns ca. 8 A Strom, was uns bestätigt, dass wir tatsächlich mit unserer Lithium-Batterie und dem Solarpanel völlig autark unterwegs sind.
Das Eishockey-Finale Schweiz-Tschechien bringt leider nicht den erhofften Erfolg für die Schweiz. Trotzdem war es eine spannende Abwechslung, diese Spiele zu verfolgen. Lotti und Werni überraschen uns gegen Ende des Spiels mit feinen Lachsbrötchen und einem Weisswein. Danke!!
Heute verlassen wir die Provinz Nova Scotia und fahren weiter Richtung Westen in die Provinz New Brunswick. Unser Weg führt uns den ganzen Tag mehrheitlich der Küste entlang, durch unzählige schöne Dörfer mit bunten Holzhäusern.
Auf einem Campingplatz am Meer richten wir uns ein und verabschieden den Tag mit einem Rindsfilet vom Grill.
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Tut mir leid André, dass die Schweiz nicht gewonnen hat. Bleibt nun die Schweizer Fahne trotzdem am Camper hängen? LOL
Liebe Grüsse Markus