18. - 25.6.2024 Valleyview - Wolf Creek Territorial Campground

Veröffentlicht am 5. Juli 2024 um 01:43

Wir verlassen die Provinz Alberta und fahren in die Provinz British Colombia.

In Dawson Creek beginnt der Alaska Highway bei Meile 0. Ein entsprechendes Schild steht direkt an der Kreuzung und ist ein beliebtes Fotosujet, auch für uns.

Am Charlie Lake, in einem wunderschönen Birkenwald, finden wir einen Platz zum Übernachten.

 

Mit Beginn des Alaska Highways ist die Prärie schlagartig fertig und es breitet sich wieder Wald aus. Ab und zu können wir grosse Flächen sehen, welche in der Vergangenheit einem Waldbrand zum Opfer gefallen sind.

Neben dem grosszügigen Highway, wie bereits auf allen bisherigen Strecken, zieht sich eine schmale Spur, welche im Winter für die Schneebobs und im Sommer für die Quads bestimmt ist.

Heute sehen wir in der Ferne erstmals Erhebungen der Rocky Mountains.

In Fort Nelson finden wir einen Campingplatz und lassen uns in einem Restaurant ein Nachtessen schmecken.

Nach einer Joggingrunde wird wieder mal die Waschmaschine gefüllt und nach dem Frühstück besuchen wir das Fort Nelson Heritage Museum. Hier sehen wir unter anderem Bilder, wie 1942 über 10'000 amerikanische Soldaten, Ingenieure und Strassenbauer innerhalb knapp neun Monaten unter extremen Voraussetzungen den ursprünglichen, 2288 km langen Alaska-Highway erstellt haben, nachdem die Japaner in Alaska einen Stützpunkt errichtet hatten.

 

In den nächsten 5 – 7 Tagen haben wir keine Einkaufsmöglichkeiten, also decken wir uns entsprechend mit Vorrat ein.

 

Kurz nach Fort Nelson sehen wir Bilder der Verwüstung. Hier muss kürzlich ein Waldbrand gewütet haben.

Auf dem Summit Pass mit 1295 m Höhe, haben wir Fernsicht in die umliegenden Hügel und Wälder.

Auf der Weiterfahrt sehen wir plötzlich einen schwarzen Fleck am Waldrand auf einem Wiesenabschnitt. Ein Schwarzbär! Endlich sehen wir den ersten Bären.

Einige 100 m nachher spaziert auf der anderen Strassenseite doch tatsächlich eine Bärenmutter mit zwei putzigen Kleinbären und frisst sich am jungen Gras satt. Die Bärenbabys sind total verspielt und tollen miteinander umher, einfach süss!

 

Im Summit Lake Campground füllen sich die Stellplätze innert Kürze. Hier erfahren wir erst, dass noch vor 10 Tagen ein Waldbrand gewütet hat, die Stadt Fort Nelson mit etwa 3'700 Einwohnern evakuiert werden musste und die Strasse während mehr als 20 Tagen gesperrt war. Diese Info verursacht bei uns tatsächlich Gänsehaut.

 

Die dem Campground gegenüberliegende Seeseite ist gesperrt, weil sich nach Aussage des Rangers irgendwo ein „schwieriger“ Grizzlybär aufhält.

Nach einem kurzen Gewitter hat sich die schwülheisse Temperatur etwas gesenkt und wir haben eine angenehme Nacht.

 

Wir entscheiden, noch einen Tag auf dem Campground zu bleiben und fragen den Ranger nach Feuerholz. Bei dieser Gelegenheit erklärt er uns, dass der Problembär weitergezogen sei und wir sorgenfrei die andere Seeseite besuchen können. Also machen wir am Nachmittag einen Spaziergang und geniessen anschliessend im Campingsessel die warme Sonne.

Bereits um 6.00 Uhr verlassen wir den Campground und machen uns auf den Weg zu den Liard River Hot Springs.

So früh unterwegs zu sein, wird uns mit Sichtung einiger Tiere belohnt. Nämlich mit Mufflons, welche ihr Winterfell abstreifen, einem Stachelschwein, das uns leider den Rücken zukehrt, einer friedlich weidenden Elchkuh und einem Schwarzbären.

Eine wunderbare, beinahe mystische Stimmung begleitet uns auf der Fahrt entlang der vielen Flüsse und des Muncho Lakes, mit Sicht auf die umliegenden 2000er-Berge.

 

Im Campground Liard River Hot Springs wollen wir nun wieder zwei Tage bleiben und die warme Quelle geniessen.

Speziell ist noch, dass der Campground bärensicher ist, indem der ganze Platz mit Elektrozaun eingehagt wurde, nachdem vor acht und vor zwei Jahren je ein tödlicher Unfall durch Bären passiert ist.

Nach einem heftigen Gewitter bleibt das Wetter leider instabil und in den frühen Morgenstunden wechselt es auf Dauerregen. Trotzdem besuchen wir noch mehrmals die heissen Quellen und lassen uns durch das schlechte Wetter die Laune nicht verderben.

 

Auf der Weiterfahrt sehen wir am Strassenrand ganze Herden von Bisons, welche genüsslich weiden. Ab und zu überqueren die Tiere die Strasse und lassen sich nicht am Verkehr stören. So können wir diese Prachtstiere in aller Ruhe beobachten und fotografieren.

Die ganze Fahrt über sehen wir liebevoll dahinschlängelnde Bäche, welche durch viele kleine Zuflüsse zu grossen Flüssen anwachsen und durch die Schluchten fliessen. Die vielen kleinen Seen krönen die Vielfalt dieser Gegend.

In Watson Lake stoppen wir beim Visitor Center und besuchen den legendären „Schilderwald“. Dieser wurde 1942 von einem heimwehkranken amerikanischen Soldaten, der am Bau des Alaska-Highways mitwirkte, angefangen. Er stellte die Tafel Danville, Illinois, 2853 miles auf – seine Heimatstadt. Jedermann ist willkommen, dem 2022 schon weit über 100'000 Ortstafeln, Autonummern und andere Schilder aufweisenden Sign Post Forest ein weiteres Exemplar hinzuzufügen.

Weiter besuchen wir das kleine Museum über den Bau des Alaska-Highways, holen Informationen ein bezüglich Waldbrandgefahr und Strassenzustand und geniessen wie viele andere Camper eine erfrischende Dusche, bevor wir am Watson Lake im Territorial Campground am Lagerfeuer einen gemütlichen Abend verbringen.

Es fällt uns auf, dass seit einigen Tagen vermehrt Motorradfahrer unterwegs sind und der Verkehr allgemein touristischer wird. Plötzlich sind die riesigen Wohnmobile gegenüber der noch etwas grösseren Trucks in Überzahl.

 

Ein Schild am Strassenrand zeigt an, dass moderate Feuergefahr (Stufe 2 von 5) besteht. Also kein Grund zur Beunruhigung.

 

Schöne Weitsicht auf Flüsse und Hügel macht die Fahrt Richtung Teslin sehr abwechslungsreich. Hier überqueren wir die eiserne Bay Bridge mit ihren sieben Bögen, die längste Brücke auf dem Alaska-Highways und fahren entlang des gut 125 km langen Teslin Lakes.

Kurz vor Whitehorse übernachten wir im Wolf Creek Territorial Campground. Ein Spaziergang im Campground führt uns zu einem Aussichtspunkt, wo wir den Yukon River sehen können.


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Herr Markus Stadelmann
Vor 8 Monate

Hello again, wunderschöne Naturaufnahmen!
Der Campground Liard River Hot Springs mit den warmen Quellen sieht extrem einladend aus. So ein riesiges Becken fast für euch alleine, muss herrlich sein.
Hier in der Schweiz haben wir wieder mal für zwei Tage Sommer, das heisst zwei Tage ohne Regen, auch herrlich.
Geniesst es weiterhin, Vorsicht die Bären, wenn sie hungrig sind fressen sie "nicht nur zartes Fleisch"....LOL
Herzliche Umarmung Markus

Edith
Vor 8 Monate

Oh was für schöne Bilder. Sieht nach tollen Erlebnissen aus. Wünsche weiterhin viel Freude 😊
Herzliche Grüsse
Edith

Vreni Meier
Vor 8 Monate

Hallo zäme
Mega schöne Landschafts- und Tierbilder. Erlebsiss pur mit Bären Elkuh und co. Beneidenswert. Habt noch viel Spass zusammen und gute Fahrt in neue Abenteuer.
Glg Vreni

Romi
Vor 8 Monate

Liebe Rita, lieber André
Was für schöne Landschaften, Wälder, Seen, Flüsse. Dazu Bären. Passt auf. Wir wünschen euch weiterhin viele spannende,, unvergessliche Erlebnisse.
Romi und Peter

Ingrid + Ruedi
Vor 8 Monate

Hallo miteinander
Die wunderschönen Bilder und die spannenden Berichte wecken viele Erinnerungen an unsere 5-monatige Reise vor 10 Jahren. Die Hot Spring waren auch für uns damals ein Genuss, zumal das Wetter ziemlich "garschtig" war. Geniesst es weiterhin.
Liebe Grüsse
Ingrid + Ruedi